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Badi Rotmonten: In altem Glanz
Es brauchte ein paar Zusatzbesprechungen, aber nach der Sanierung strahlt die Badi Rotmonten in altem Glanz. Und sie hat wieder eine Sonnenterasse. Am Samstag wird sie offiziell eröffnet.

Die neue Terrasse mit Holzdeck und Sonnensegeln. (Bilder: rh)
Als 1951 die Rotmöntler oben auf dem Sonnenhang in St.Gallen ihr Freibad eröffnen konnten, war dies das Resultat einer Quartier-Initiative: Eine private Genossenschaft hatte das Geld aufgetrieben. Das Architekturbüro Hänny und Brantschen zeichnete damals die Pläne für ein zeittypisches, weit ausladendes Dach. Darunter das Kassenhäuschen, dahinter die Garderoben und WCs und im Süden, im Obergeschoss, eine Sonnenterasse.
Im Laufe der Jahrzehnte mehrmals umgebaut, verschwand die Terrasse hinter Badmeisterräumen, die Garderoben und Sanitäranlagen wurden dem jeweiligen Zeitgeist angepasst, sodass der Charme der 1950er-Jahre nur noch in den hölzernen Garderobenhäuschen-Reihen erhalten geblieben war. Diese bekamen schon vor ein paar Jahren ihre farbigen Türen zurück und prägen die Stimmung der Badigebäude.
Jetzt ist diese Farbigkeit auch an den Aussenwänden der Garderobeneinbauten unter dem grossen, sanierten Dach zurück. Diese Aussenwände waren dem Architekturbüro GSI, das die Sanierung als Gewinner eines eingeladenen Wettbewerbs ausführen konnte, ein Anliegen. Doch es brauchte die tatkräftige Unterstützung der städtischen Denkmalpflege und ein paar Zusatzbesprechungen, damit sie nun dieses wunderbare Sommerbild hergeben.
Die Stadt zögerte. Grund dafür waren die Kosten, denn von der Berechnung des vom Stadtparlament vor zwei Jahren bewilligten Kredits über 1,6 Millionen bis zum Baustart im vergangenen Herbst gingen die Materialpreise durch die Decke. Holzwände, die mehr Unterhalt und zwischendurch auch mal wieder einen neuen Anstrich benötigen, gerieten deshalb auf die Liste der Einsparungen. Es reichte dann aber doch noch – ein Glück, wenn man das Resultat nun sieht.
Unter dem Dach gibt es jetzt zwei lange Reihen mit Garderobenkästen. Dazu zwei Gänge mit Wechselkabinen, Warmwasserduschen und WCs, nobel beschriftet mit «Urinal», nicht etwas mit «Pissoirs». Daneben Handwaschgelegenheiten mit runden Spiegeln, die bis fast auf den Boden reichen, damit sich auch die Jüngsten schön machen können.
Im Projekt waren noch geschlechtergetrennte Garderoben und Toiletten geplant. Im Laufe der Sanierungsarbeiten wurde dann aber entschieden, auf die entsprechenden Schilder zu verzichten – so wie es übrigens auch in der eben eingeweihten Tagesbetreuung Hebel in St.Georgen keine «Mädchen»- oder «Buben»-Toiletten gibt, sondern einfach nur WCs.
Ganz neu gebaut ist der Kiosk. Jetzt gibt es hier neben Burger und Pommes frites, Chicken Nuggets und Schnitzelbrot auch Fischknusperli und Falafel. Das Tablett schiebt man beim Anstehen über eine mit farbigen Steinen belegte Theke. Sie ist eines der Meisterstücke dieser Sanierung. Die Handwerker haben eine Architekt:innen-Idee perfekt umgesetzt und die steinerne Originaltheke des Kassenhäuschen hier kopiert.
Über dem Kiosk die – im Moment noch leere – Terrasse mit ihrem Holzdeck und den Sonnensegeln, made in Rorschach. Die Betreiber sollen entscheiden, wie die Terrasse dereinst genutzt werden soll, als Restaurant mit Tischen und Stühlen oder als Liegefläche mit Liegestühlen. Diese Terrasse, quasi die wiederhergestellte Krone der Badi Rotmonten, hat das Zeug, zum Markenzeichen der Anlage zu werden.
Am Samstag, 17. Juni, ab 11 Uhr wird die sanierte Badi Rotmonten mit einem Fest offiziell eröffnet. Nach Reden und Musik stehen Schnuppertrainings in Wasserball und Turmspringen, Rettungsübungen und die Besichtigung der technischen Einrichtungen auf dem Programm.