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Busse im Schuss
Am 9. Juni ist Bahnhofplatz-Abstimmung in St.Gallen. Hansueli Stettler kämpft für ein Nein – wie die Busse nach seiner Meinung besser verkehren könnten, zeigt seine Bahnhofplatz-Animation.

Hier Stettlers Erläuterungen zur Grafik – sein Modell geht von nur noch zwei langen Perronkanten aus:
– Die Animation läuft mit 5-facher Geschwindigkeit. Die eingestellten Parameter sind: Geschwindigkeit 30km/h, Haltezeit 36 Sekunden. Erkennbar ist, dass auch bei längerer Aufenthaltsdauer eigentlich keine Abfahrt-Konflikte erkennbar sind.
– Die Busse werden bei Einfahrt in den Perimeter Bahnhofplatz sozusagen angemeldet mit dem kurzen „Blink“ auf der Abfahrtstafel.
– Wenn sie angekommen sind und der Fahrgast-Umschlag erfolgt, erscheint die Nummer und die VBSG-Linienfarbe auf der Richtungstafel. Wenn sie abfahren („Türe geschlossen“), erlischt die Anzeige.
– Dort, wo die Busse quasi kopulieren, besteht eine Umsteige-Möglichkeit; aus programmtechnischen Gründen haben alle die gleiche Perron-Endposition – die Arbeit wäre sonst noch viel grösser geworden. Wenn Busse quasi zusammen abfahren, würde in der Praxis natürlich glücklicherweise die Fahrerin etwas Zurückhaltung üben.
– Wo zum Beispiel ein schneller Bus wie 151 – oder der gelbe Heidener Postbus – auf den 1 er aufgeschlossen hat, erweist es sich als sinnvoll, diese Linie über die Bahnhofstrasse als Überholroute zu schicken. So wäre er ab Marktplatz wieder vorne – in seiner praktischen Schnellbusfunktion.
Noch eine Durchsage der redaktionellen Leitstelle: Wie auch immer man sich zur Bahnhofplatz-Neugestaltung stellt – so heiter und schwungvoll und übersichtlich wie mit dieser Animation ist man in St.Gallen kaum je Bus gefahren. Und der Lerneffekt nebenbei: VBSG privatisieren? Nein im Gegenteil. Das Gebot der Stunde heisst vielleicht nicht grad kopulieren, aber: kooperieren, kontrollieren, korrigieren, kommunizieren.
Mehr zum Thema VBSG gibt es auch in der Mai-Ausgabe von Saiten.
Leider wird bei dieser Animation vergessen, dass ein Regionalbus im Stundentakt auch mal einen Anschluss abwarten sollte… Der Platz bleibt aus meiner Sicht falsch konzipiert – und müsste grundlegend überdenkt werden. Ich denke an Sägezahnkanten und Trennung von Trolley- und Autobussen auf dem Platz.
Die Haltestellen sind lang genug, dass abends ein Regionalbus auch länger warten kann. Um diese Zeit ist das Angebot stark ausgedünnt (darum eventuell das Bedürfnis nach Abwarten von Anschlüssen) Die Abfahrten von den hinteren 2 Plätzen können wie heute auch überholen. Entscheidend ist die klar plazierte, laufend aktualisierte Anzeige. Als Übergangs-Szenario, bis einmal auch die meisten Regionalbusse „durchfliessen“, besteht durchaus die Möglichkeit den Post-Vorplatz noch als Abstell- oder Wendefläche zu nutzen.
Das Anschluss-Abwarten kommt im Übrigen nicht sehr häufig vor.