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Ein beeindruckter Saibene, ein genervter Karpin
Letzte Neuigkeiten aus der Medienkonferenz vor dem Match FC St.Gallen gegen Spartak Moskau.

Genau 25 Stunden vor dem Anpfiff des Europa-League-Spiels FC St.Gallen gegen Spartak Moskau findet in der Arena die Pressekonferenz statt. Noch ist alles ruhig. Vor dem Eingang zu den Sektoren malen Fans an einem riesigen Transparent. Drinnen ist für jede Mannschaft je eine halbe Stunde vorgesehen. Das Tamtam hält sich sehr in Grenzen, kein Vergleich beispielsweise mit dem Auftritt der Brasilianer gegen Serbien, als sogar vor dem Match Interviews nur vor der Sponsorenwand möglich waren. Eigentlich ist es nur die Präsenz eines knappen Dutzend russischer Journalisten, die zeigt, dass kein x-beliebiges Super League-Spiel stattfindet. Und die interessieren sich nur für den zweiten Teil der Veranstaltung
Trainer Jeff Saibene wird von Captain Montandon begleitet, für den ein paar UI-Cup-Spiele mit Wil bisher die einzigen internationalen Auftritte waren. Sie sagen die üblichen Sachen: St.Gallen ist krasser Aussenseiter, man will das Spiel geniessen, schon die Teilnahme an diesem Playoff-Spiels ist ein Erfolg. Am Sonntag war ein Beobachter des FCSG beim letzten Spartak-Match in Russland, zudem hat Saibene alle Meisterschaftsspiele auf Video studiert und wirkt beeindruckt: «Sie spielen ein unglaubliches Pressing, sind sehr aggressiv, sehr laufstark, spielen in der Offensive variabel, sind flexibel im System. Vor allem ist mir das Pressing aufgefallen, das sie von der ersten bis zur letzten Minute betreiben.»
Zwischendurch erklärt der FCSG-Pressesprecher, dass der Klub mit Einnahmen «im Rahmen eines Super-League Spiels» rechnet. Die Hälfte der Bandenwerbung sei nach Russland verkauft worden.
Dann kommt Spartaks Trainer Waleri Karpin, begleitet vom Mittelfeldspieler Dinijar Biljaletdinow (Ex-Everton) und einem grossen Teil des russischen Medientrosses. Karpin wird eigentlich immer nur die eine gleiche Frage gestellt: Wer spielt für Bocchetti? Der Italiener ist eine zentrale Figur im Spiel von Spartak, hat sich aber das Kreuzband gerissen. Ein möglicher Ersatz wäre der Spanier Jurado (Ex-Schalke), der blieb aber in Moskau. Karpin war 1999 Russlands Fussballer des Jahres, hat für Spartak, San Sebastian, Valencia oder Celta Vigo gespielt und wirkt gleichzeitig abgezockt und sympathisch. Er beantwortet die Fragen in verschiedenen Variationen nicht. Irgendwann ist er dann doch genervt. Ein, zwei Aussagen gibt es zum Spiel: Er müsste lügen, erklärt der Trainer, wenn er behaupten würde, den FC St.Gallen und den Schweizer Fussball vor der Auslosung gekannt zu haben. Inzwischen wisse er aber alles über den Gegner.
Seinen Spieler habe er klargemacht, «dass es kein Spaziergang wird», sagt Karpin noch.
Bisher wurden 13’100 Tickets verkauft.