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Einer für alle
Die Sozialen Dienste der Stadt St.Gallen sind derzeit zwischen Bahnhof, Brühlgasse und Marktplatz verteilt. In Zukunft sollen sie an einem einzigen Standort zu finden sein – allerdings nicht mehr in der Innenstadt.

Wir erinnern uns: Anfang Jahr spielte man bei der Stadt noch mit dem Gedanken, die Fabrik-Liegenschaft an der Haggenstrasse 45 für eine allfällige Zwischennutzung freizugeben. Es gab eine Führung, viele aus Kunst und Kultur waren dabei, fünf haben daraufhin ihr Interesse bekundet. Im Februar kam dann aber alles anders: Die Stadt habe einen Mieter gefunden, der die ganze Fläche nutzen will, teilte man mit.
Heute wissen wir: Die Stadt selber ist diese Mieterin. Aus Gründen, die schon länger als Gerücht kursieren; dass sie ihre Sozialen Dienste Richtung Westen verschieben will. «So ist es geplant», bestätigt Heinz Indermaur, Direktionssekretär Soziales und Sicherheit auf unsere Nachfrage. Man wolle die drei bisherigen Standorte (am Bahnhof, in der Brühlgasse und am Bohl) in der ehemaligen Fabrik an der Haggenstrasse zusammenführen.
Im Oktober 2017 soll es soweit sein. «Natürlich nicht ohne die Zustimmung der Politik», versichert Nino Cozzio, der zuständige Stadtrat. «Zuerst muss der Projektierungs- und Baukredit vom Parlament bewilligt werden.» Wie viel der ganze Umbau und die Neuorganisation der Sozialen Dienste im Endeffekt kosten, kann er aber nicht sagen. «Wir befinden uns derzeit noch in der Abklärungsphase.»
Einer der Hauptgründe für den geplanten Umzug: die Mieten. «Vor allem an Bohl und Bahnhof sind die Mietzinse relativ hoch», erklärt er. Mit der Zusammenlegung würden solche Kosten in Zukunft wegfallen. Dass diese Idee aus der «Fit13 Plus»-Küche stammt, bestreitet er zwar, nicht aber die Sparüberlegungen dahinter: «Optimieren muss man heute fast überall. In diesem Fall können wir aber nur profitieren von einem gemeinsamen Standort.»
Das Vorhaben sei bei den Angestellten nicht nur gut angekommen, räumt Cozzio ein, aber fachlich gesehen «überwiegen die Vorteile», wenn alles unter einem Dach sei. Die Liegenschaft neben dem Bahnhof Haggen sei zudem bestens an den Verkehr angebunden, der Arbeitsweg also nur minim länger.
Dass die Verlegung des stark frequentierten Amts auch mit dem Stadtbild zu tun haben könnte, bestreitet er vehement. Cozzio hofft, dass sich die Klienten ebenfalls mit den geplanten Veränderungen anfreunden können – «letztlich sollen diese ja ihnen zugute kommen.»