, 10. Januar 2022
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Gemeinsam in die Zukunft

Saiten und thurgaukultur.ch schaffen eine neue IT-Infrastruktur für einen einheitlichen Veranstaltungskalender.

Philip Stuber von Saiten und Sarah Lüthy von thurgaukultur. (Bild: hrt)

Bislang ist es für Veranstalter:innen in der Ostschweiz mühsam, Informationen zu ihren Veranstaltungen breit zu streuen. Um eine gewisse Reichweite zu erreichen, müssen sie oft vier bis fünf verschiedene Veranstaltungsagenden befüllen, die alle auch meistens noch unterschiedliche Anforderungen an die Daten haben. Das kostet Zeit und manchmal auch Nerven.

Ein gemeinsames Projekt von Saiten und thurgaukultur.ch will das jetzt ändern. «Wir wollen es Veranstalter:innen vereinfachen, ihre Daten zu verbreiten», sagt Sarah Lüthy, Geschäftsführerin von thurgaukultur.ch. Die Hauptlast der Kosten von 350’000 Franken tragen die Kantone Thurgau (Transformationsprojekt 156’000 Franken) und St.Gallen (Lotteriefonds 130’000 Franken) sowie die Stadt St.Gallen (8000 Franken). Die Projektpartner Saiten und thurgaukultur.ch beteiligen sich mit je 20 Prozent ihres Kostenanteils an der Umsetzung.

Initialzündung für das Kooperationsprojekt «Minasa» (arabisch für Plattform) war die Pandemie. «Covid hat uns die Schwachstellen in unseren Systemen aufgezeigt und gleichzeitig verdeutlicht, dass es grossen Bedarf bei der zuverlässigen Weiterleitung und Weiterverbreitung von Veranstaltungsdaten gibt», ergänzt Philip Stuber, Co-Verlagsleiter von Saiten.

Eine weitere Erkenntnis, die die Pandemie vertieft hat: Kooperationen ergeben in ohnehin vernetzten Zeiten besonders viel Sinn. «Werfen mehrere Partner ihre Entwicklungsbudgets in einen gemeinsamen Topf, steht mehr Geld fürs Ganze zur Verfügung. Damit können Software und IT-Infrastruktur laufend weiterentwickelt werden», so Stuber. «Für uns ist diese Kooperation auch ein Signal: Sie zeigt, dass wir mehr Strahlkraft entwickeln können, wenn wir gemeinsam kantonsübergreifend etwas vorantreiben», betont Sarah Lüthy.

Das Ziel ist es, Kulturveranstaltungen ein grösseres Schaufenster zu geben, als es bislang möglich war. Über eine einheitliche und benutzerfreundliche Eingabemaske müssen Veranstalter:innen voraussichtlich ab 2023 ihre Daten dann nur noch einmal eingeben, damit sie an ganz verschiedenen Orten ausgespielt werden können. Um das möglich zu machen, müssen digitale Schnittstellen errichtet und die bisherige technische Infrastruktur modernisiert und ausgebaut werden – sowohl bei Saiten als auch bei thurgaukultur.ch.

Die Agenda von thurgaukultur

Der Saiten-Kalender

Beide Projektpartner denken zudem längst über ihre Zweierbeziehung hinaus. Von der neu zu entwickelnden IT-Infrastruktur sollen nicht nur Saiten und thurgaukultur.ch profitieren, auch andere Non-Profit-Kulturportale können teilhaben. Ziel ist es, eine IT-Infrastruktur zu schaffen, die neue oder bestehende Kulturvermittlungsprojekte gegen eine Gebühr nutzen können. So sollen neue Portale schneller starten können, ohne noch eine eigene Software entwickeln zu müssen. Sie bekommen stattdessen eine vielfach erprobte IT-Infrastruktur an die Hand und können sich sofort auf die Inhalte konzentrieren.

«Mehrere Partner werden einen jährlichen Beitrag in einen gemeinsamen Entwicklungstopf geben. Damit wird die allgemeine Instandhaltung und Weiterentwicklung der IT-Infrastruktur ermöglicht. Während das Backend, also die Eingabeseite, vereinheitlicht wird, bleibt das Frontend, also das, was die Leser:innen letztendlich von den jeweiligen Websites sehen, individuell», erklärt Philip Stuber das Prinzip. Jedes Portal soll also seine eigene Wiedererkennbarkeit behalten. Wie hoch die Jahresbeiträge für neue Projektpartner sein werden, ist derzeit noch offen. Klar ist aber, dass weder Saiten noch thurgaukultur.ch mit dem Modell Profit machen wollen. Ziel sei es, dass sich das System am Ende selbst trage, betonen Stuber und Lüthy.

Entwickelt wird die neue IT-Infrastruktur auf Basis der bisherigen Software von thurgaukultur.ch. Diese wurde von dem Frauenfelder IT-Büro Kaden & Partner entwickelt. «Es ist unseres Wissens die einzige IT-Infrastruktur, welche es ermöglicht, redaktionelle Inhalte und eine Veranstaltungsdatenbank sowie ein Adressverzeichnis in einer gemeinsamen Anwendungsumgebung zu vereinen», erklärt Sarah Lüthy die Gründe für diese Entscheidung.

Zusätzlich wird für die Verwaltung der Schnittstellen und damit den automatisierten Import und Export von Veranstaltungsdaten die bisherige Software von Saiten weiterentwickelt. Somit erhält die bereits bestehende Drehscheibe für den Datenaustausch in der Ostschweiz sowie der ganzen Schweiz eine zentrale Rolle in der neuen Lösung.

Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass die IT-Infrastruktur bis Ende Oktober 2022 steht. Danach folgt eine Testphase, um das System in der Praxis auszuprobieren. Voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2023 können Veranstalter:innen dann mit dem neuen System arbeiten.

Non-Profit-Kulturportale und Kulturvermittlungsprojekte, die sich für die Softwarelösung «Minasa» interessieren, können sich bei Sarah Lüthy (sarah.luethy@thurgaukultur.ch) und Philip Stuber (stuber@saiten.ch) melden.

Text: Michael Lünstroth, thurgaukultur

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