, 4. November 2024
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Kims Empathiemaschine

Dann mach doch Limonade, Bitch: Kim de l’Horizons Theaterstück ist diese Woche dreimal hintereinander in St.Gallen zu sehen.

Wer gewinnt die Competition? (Bild: Yoshiko Kusano)

Kim de l’Horizon hat schon vor dem überaus erfolgreichen Blutbuch (2021) einiges geschrieben. Auch Theaterstücke. Ein frühes davon heisst Dann mach doch Limonade, Bitch, erdacht 2021 im Rahmen des Schweizer Förderprogramms «Dramenprozessor». Uraufgeführt wurde es erst dieses Jahr im März im Schlachthaus Theater in Bern. Die St.Galler Autorin und Theatermacherin Rebecca C. Schnyder hat die tragikomische Produktion nun nach St.Gallen geholt. Dann mach doch Limonade, Bitch ist an drei Abenden hintereinander auf der Kellerbühne zu sehen.

Das Ensemble, bestehend aus Silke Geertz, Newa Grawit, Christoph Rath und Diego Valsecchi, angeleitet von Regisseur Oliver Keller, befindet sich im Seitenarm eines angesäuerten Magens. Dieser gehört dem Monster Schlurz, das aus dem Off mit dem Quartett kommuniziert und ihm das Gefühl gibt, sich nur durch den gegenseitigen Wettbewerb befreien zu können. Competition, Competition! Wer kann sich behaupten, mit welchen Mitteln und zu welchem Preis? Zusätzlich befeuert wird das Schaulaufen dadurch, dass die vier Wesen im Schlurz Mischwesen sind, so bekämpfen sich hier eine Zwergsepia, eine Birke und ein Zentaur in der Hoffnung auf Erfolg. Und auch Kim de l’Horizon wird Teil davon.

Dann mach doch Limonade, Bitch: 7., 8. und 9. November, 20 Uhr,
Kellerbühne St.Gallen.

kellerbuehne.ch

Dann mach doch Limonade, Bitch sei «ein wilder Sprachritt mit lyrischen Elementen», heisst es in der Ankündigung. Das Stück verhandle aktuelle Diskurse, ohne theoretisierend oder belehrend zu sein. «Ein tragikomischer Wettstreit mit fabulösem Ensemble, inszeniert als fantastische Nummernrevue und dabei so relevant, wie ein Theaterabend es aktuell nur sein kann.»

Kim de l’Horizon erklärt in einem kurzen Video zum Stück, es gehe darin auch um die Beziehungen von menschlichen mit nicht-menschlichen Lebewesen. In Zeiten der Klimakrise sei es wichtig, dass mensch auch auf Pflanzen, Tiere oder Pilze höre. «Denn die Klimakrise ist auch eine Empathiekrise.» Das Theater sei eine Empathiemaschine, die es ermögliche, sich in andere Körper hineinzufühlen.

Damit hat Kim de l’Horizon natürlich völlig Recht. Ob sich das Schlurzmonster mit den vier Protagonist:innen wieder versöhnt und umgekehrt, zeigt sich in der Kellerbühne. So viel ist schonmal klar: Der Magen ist ein sehr empfindliches Organ. Es kann darin die Liebe genauso sitzen wie der schwere Kloss.

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