, 27. Juni 2015
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Lecker: Wolfman eröffnen zu fünft

Sun is shining und Wolfman auf der Sitterbühne: Für uns hätte das Openair St.Gallen nicht besser starten können, findet Pascal Krucker vom Kulturhaus Rose in Stein.

Das sympathische Zürcher Duo Wolfman, das 2013 die M4Music Demotape Clinic rockte, eröffnete die Sitterbühne am Freitag souverän. Von Beginn an liess sich das St.Galler Publikum zu den smoothen, manchmal düsteren und doch immer groovenden Beats treiben. Wolfman kannten wir live bisher nur als Trio, im Tobel standen sie nun sogar zu fünft auf der Bühne. Unter anderem mit dabei: Chocolococolo, bekannt durch Kollabos mit Knackeboul, der die Tasten bediente.

Ich wollte von einem mir nicht bekannten Mithörer zu meiner Linken wissen, wie es ihm gefalle und ob er die Band vorher gekannt habe. Zurück kam ein bestimmtes «Ja» und ein schüchternes «Nein». Auch die nächste Frage bezüglich Genre-Zuordnung beantwortete er mit einem eher verlegenen «Hmm, ehrlich gesagt, keine Ahnung». Indie gepaart mit Elektro und Pop, so unser Vorschlag. Dem stimmte er schliesslich zu.

Aus welchem Land die Band kommen könnte, wollte er nicht erraten. Jedoch bemängelte er, dass ihre Stimmen (wir standen in der fünften Reihe) zu leise seien, während der Bass zu laut und druckvoll sei. Allgemein ein eher kritischer Tenor, finden wir, mit dem das Openair St.Gallen zu kämpfen hat. Unser Tipp: Nahe dem Mischpult ist der «Eargasm» auch im Tobel so gut wie sicher.

Nach dem hochgelobten ersten Album Unified von 2013 will Wolfman nun nachdoppeln. Overboard heisst ihr zweites Baby, das diesen Sommer erscheinen wird. Letzte Woche droppte die Band eine erste Singleauskopplung:

 

 

Auch wenn Wolfman beim Konzert am Freitag zum grössten Teil alte Songs spielte, war es für uns ein perfekter Openair-Auftakt: dynamisch, symphytisch und mitreissend. Nun heisst es abwarten und Bier trinken, bis das neue Album den Weg in unsere Ohrmuscheln findet…

Übrigens: Angelo Repetto, neben Katerina Stoykova das zweite Zugpferd von Wolfman, hat spannende Wurzeln. Sein Vater veröffentlichte Ende der 80er-Jahre eines der ersten Techno-Alben Europas und kann somit zu den Pionieren der Elektronischen Musik zugezählt werden. Zuvor stürmte er mit Eisbär die deutschen und österreichischen Charts, als Schlagzeuger der Neue Deutsche Welle-Band Grauzone.

 

 

 

Pascal Krucker, 1985, wohnt im Kulturhaus Rose in Stein AR. Mit ihm am Konzert waren Dominik Sprenger und Fabio Glanzmann. Dieser Text ist auch auf schweizerleckerbissen.ch erschienen.

 

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