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Oh Tagliabue!
«Allgemeines Bedauern» über den Untergang der Wegelin-Bank herrsche in St.Gallen. So zumindest steht es in der New York Times. René Hornung kommentiert. Die montägliche New-York-Times-Beilage im «Tages-Anzeiger» vom 4. Februar wird vor allem Postauto Schweiz gefreut haben. So viele gelbe Cars auf der Haltestelle Marktplatz sieht man selten auf einem Bild. Doch Autor John Tagliabue […]

«Allgemeines Bedauern» über den Untergang der Wegelin-Bank herrsche in St.Gallen. So zumindest steht es in der New York Times. René Hornung kommentiert.
Die montägliche New-York-Times-Beilage im «Tages-Anzeiger» vom 4. Februar wird vor allem Postauto Schweiz gefreut haben. So viele gelbe Cars auf der Haltestelle Marktplatz sieht man selten auf einem Bild. Doch Autor John Tagliabue war ja nicht wegen der Postautos in St.Gallen. Er ging der Causa Wegelin nach, wie er schon im Januar via «St.Galler Tagblatt» ankündigen liess.
Das Resultat seiner Recherchen ist kein Highlight einer NYT-Recherche. Zum einen hat er nicht begriffen, wie das ging mit dem Wegelin-Raiffeisen-Notenstein-Deal, zum anderen fragt er Leute, die zum Thema Private Banking nicht wirklich hochkompetent sind: Kulturchefin Madeleine Herzog und Stadtarchivar Marcel Mayer. In der ungekürzten Erstfassung des Textes (sie erschien schon am 24. Januar) kam auch noch «Rose»-Buchhändlerin Leonie Schwendimann zu Wort. Es ging um Hummlers Rolle als Sponsor des Bach-Zyklus. Fredmund Malik, Unternehmensberater und in Banking-Fragen schon eher bewandert, lässt sich als Verharmloser zitieren: «There is general regret at what has happened.»
Wenig Freude hat das aufgewecktere St.Gallen am Titel über dem Bericht: «Swiss Town Laments the Downfall of a Bank». Die Stadt lamentiert? Wer ist «die Stadt»? – Oh Tagliabue!