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Ölmafia aus Aserbaidschan steigt bei Migrolino ein
Unverständlich: Die Migros will jetzt über den Ausbau ihres Convenience-Marktes (Migrolino) Schweizer Shopperinnen und Shopper auf den Geschmack der Aserbaidschan-Ölmafia bringen. Socar, der staatliche Energiekonzern der vorderasiatischen Binnenrepublik, die Teil der früheren Sowjetunion war, habe mit Migrolino einen Franchise-Vertrag über alle 55 grossen und in Eigenregie betriebenen Tankstellen-Shops unterzeichnet, heisst es in einer heute verbreiteten […]

Unverständlich: Die Migros will jetzt über den Ausbau ihres Convenience-Marktes (Migrolino) Schweizer Shopperinnen und Shopper auf den Geschmack der Aserbaidschan-Ölmafia bringen.
Socar, der staatliche Energiekonzern der vorderasiatischen Binnenrepublik, die Teil der früheren Sowjetunion war, habe mit Migrolino einen Franchise-Vertrag über alle 55 grossen und in Eigenregie betriebenen Tankstellen-Shops unterzeichnet, heisst es in einer heute verbreiteten Medienmitteilung des orangen Riesen. Socar hat in der Schweiz die 170 ehemaligen Esso-Tankstellen übernommen.
Der Konzern beschäftigt seit Jahren Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Reporter ohne Grenzen. Er ist eng mit dem Clan des aserbeidschanischen Diktators Ilham Alijew verbunden. Bei der Erschliessung neuer Fördergebiete werden in dem Land Dörfer und ganze Stadtteile abgerissen und die Bevölkerung entschädigungslos zwangsumgesiedelt.
Wer sich wehrt wird von staatlichen Schlägertrupps gefügig gemacht. Damit müssen vor allem kritische Journalisten leben. Dass das brutale Regime keinen Spass versteht, wenn es um die Wahrung seiner Interessen geht, hat es eben wieder bei der Ausrichtung des Eurovision Song Contest in der Hauptstadt Baku bewiesen, wo wegen des Baus der Infrastruktur Dutzende von Familien aus ihren Wohnungen vertrieben worden sind. – Im April geriet das Jazzfestival Montreux in die Kritik: Hauptsponsor ist neuerdings die aserbaidschanische Ölmafia.
Die ersten Socar-Tankstellen mit einem Migrolino-Shop nehmen voraussichtlich bereits im Herbst ihren Betrieb auf. Damit wächst das Migrolino-Standortnetz auf insgesamt 230 Shops und liefert seinem Hauptkonkurrenten Coop Pronto mit rund 240 Stores ein Kopf an Kopf Rennen. Anscheinend ist es das wert, mit Konzernen zusammenzuarbeiten, die sich einen feuchten Dreck um die Menschenrechte kümmern.
lieber herr rosenbaum – der titel ihrer geschichte ist total falsch: es steigt keine ölmafia bei migrolino ein!
der franchise-vertrag zwischen migrolino und socar sieht einzig vor, dass migrolino als konzeptgeber (brand und produkte) ab oktober an 55 ehemaligen esso-tankstellen – neu socar – vertreten sein wird. migrolino aber betreibt die shops nicht selber, auch sind die shop-angestellten nicht mit migrolino-verträgen ausgestattet. es gibt auch keine finanziellen verflechtungen zwischen socar und migrolino.
urs peter naef
mediensprecher
migros-genossenschafts-bund
Link Handelszeitung:
http://www.handelszeitung.ch/unternehmen/migrolino-franchise-vertrag-fuer-55-ehemalige-esso-tankstellen
Erst das Fressen und dann die Moral.
Hauptsache eine „Genossenschaft“ ermöglicht es totalitären Systemen, das „soziale?“ Mäntelchen Migros anzulegen.
Und diese antidemokratische Haltung (…doch sei die Migros von zu geringer Bedeutung, als dass sie auf politischer Ebene in Aserbaidschan etwas ändern könne.).
Da kann jeder gleich aufhören in unserem Land zu wählen und abzustimmen, da meine Stimme wohl weniger Einfluss auf das Abstimmungsresultat hat als es die Migros in Aserbaidschan hätte.
Ein Grund mehr, noch weniger in der Migros einzukaufen.
Aber wo sonst?
Unsere Grossverteiler sind in unserer Mikrovolkswirtschaft, wo kaum noch Konkurrenz sondern nur noch Monopole und Oligopole die Politik bestimmen, to big to fail.