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Sixpacks und abgemagerte Models
Jung, schlank und sexy: so sind die Männer und Frauen in der Werbung. Doch lassen sich Jugendliche in St.Gallen überhaupt davon beeinflussen? Unsere Schnupperstiftin Anna Landvik hat sich umgehört.

Gestern sind wir auf die Straße gegangen und haben mehr oder weniger sexistische Werbungen in der St.Galler Innenstadt dokumentiert. Mich interessiert es, wie andere darüber denken, deshalb habe ich mich heute auf die Suche nach Gleichaltrigen gemacht. Von ihnen wollte ich wissen, wie gross der Einfluss solcher Frauen- und Männerbilder ist und inwiefern sie sich möglicherweise auf ihren Modegeschmack auswirken – hier die Antworten:
Geovanna, 14, aus St.Georgen: «Mich beeinflussen die Medien nicht, aber ich würde schon gerne auch so eine schöne Figur haben, wie die Frauen auf den Werbeplakaten. Ich glaube, bei Jungs ist das nicht anders. Wenn sie ein Bild von einem Mann mit Sixpack sehen, wollen sie bestimmt auch gerne so aussehen.»
Johannes, 14, aus Mogelsberg: «Wenn ich ein Bild von einem trainierten Bauch sehe, denke mir schon, dass es schön wäre, so auszusehen. Aber wirklich beeinflussen davon lasse ich mich nicht. In der Mode passe ich mich etwas dem Trend an, aber da bin ich sicherlich nicht der einzige. Ich denke, dass Bilder von schönen Menschen auf die meisten Leute Einfluss haben. In den Medien sind fast alle schön und schlank, und dann denken einige vermutlich, dass sie auch so aussehen müssten. Die meisten Mädchen wollen möglicherweise auch abnehmen und machen eine Diät, um so auszusehen, wie die abgemagerten Models in den Prospekten oder in der Werbung.»
Alexa, 13, aus Rotmonten: «Ich lasse mich nicht wirklich beeinflussen von den Medien, weil ich ganz zufrieden mit mir selbst bin. Allerdings ist es eine Motivation, wenn man ein Bild von einer schlanken Frau sieht, vor allem jetzt auf den Sommer. Dem Trend folge ich aber trotzdem, da ich Mode toll finde und mich sehr dafür interessiere. Ich denke, viele junge Leute wollen so sein wie ihre Vorbilder. Meist sind diese sehr populär und entsprechen dem Schönheitsideal. Und wenn man so wie sein Vorbild aussehen könnte, wäre man bestimmt stolz auf sich selbst und würde etwas mehr Selbstbewusstsein haben.»
Anastasia, 13, aus St.Gallen: «Wenn ich ein Bild von einer Frau mit einer schönen Figur sehe, denke ich oft, dass ich auch gerne so aussehen würde. Aber nur weil mir jemand gefällt, heißt das nicht, dass ich mich deshalb verändern würde.»
Anna Landvik, 2001, besucht derzeit die Meitli-Flade und hat diese Woche bei Saiten geschnuppert.
Sie lebt in St.Gallen.