, 17. April 2014
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Tattoo für Theaterfans

Luise, 30, Enzo, 28 , Milva, 25, Geschwister. Vater, 62. Das ist das Personal, das Rebecca C.Schnyder in ihrem neusten Stück Schiffbruch erleiden lässt. Am Freitag ist die Uraufführung.

Die Mutter ist gestorben,  später stirbt auch der Vater, und jetzt bricht die zuvor nur mühsam hochgehaltene Familienharmonie auf.  Mit der Figur des behinderten Enzo hat die junge Ausserrhoder Autorin einen raffinierten Spiegel- und Angelpunkt geschaffen – um ihn bemühen sich die Schwestern, über ihn hinweg tragen sie ihre Konkurrenzspiele aus, und immer wieder spricht er die Wahrheiten aus, um die alle andern einen Bogen machen.

Mit Schiffbruch  ist Rebecca C. Schnyder 2011 an den Berliner Stückemarkt eingeladen worden – jetzt kommt das Stück zur Uraufführung in einer Eigen-Produktion des Vereins Freirampe. Regie führt Stefan Camenzind, es spielen Vera Bommer, Jeanne Devos, Frank Andreas Wenzel und Bruno Kocher.  Für die Finanzierung der Produktion und der insgesamt zehn Aufführungen (in Herisau, St.Gallen, Zug, Uri und Bern) setzte die Freirampe unter anderem auf Crowdfunding: Über die Plattform wemakeit.ch wurden 16000 Franken gesucht.

Die Argumentation ist lesenswert: «Wir haben von verschiedenen öffentlichen wie auch privaten Kulturförderstellen Unterstützung erhalten. Doch noch immer fehlt das letzte Quantum – ein Umstand der eines unserer wichtigsten Anliegen gefährdet: Viel Motivation, Engagement und Zeit investieren alle Beteiligten in dieses Projekt. Doch als freischaffende Künstler kann man umsonst nicht arbeiten. Auch nicht für wenig. Von Fronarbeit lebt weder die Kunst noch der Künstler und das sollen sie auch nicht müssen. Wir von der Freirampe bestehen auf die Zahlung angemessener Löhne, die sich nach den Vorgaben des ACT (Berufsverband der freien Theaterschaffenden) richten. Damit jeder in unserem Team, von Regie über Schauspiel zu Technik, ein anständiges Honorar bekommt, brauchen wir deine Unterstützung.»

Die Ankündigung auf der Plattform hatte zwar einen etwas marktschreierischen Unterton – «allesamt professionelle Bühnenkünstler aus der Schweiz» – «talentiert und engagiert» – «allesamt Profis auf ihrem Gebiet». Aber der Erfolg der Geldsammelaktion gibt den Initianten recht: Die Summe kam vor Ablauf der Sammelfrist zustande. 67 Personen garantierten ihre Unterstützung und handelten sich damit je nach Betrag unterschiedliche «Belohnungen» ein: vom Anker-Tattoo über ein privates Kaffeekränzchen mit Schauspielerin Devos bis zum exklusiven Probetagebuch.

«Schiffbruch» von Rebecca C.Schnyder:
18./19./20./23. April, Alte Stuhlfabrik Herisau
1. Mai, Kellerbühne St.Gallen

Foto und Infos: Verein Rampe

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