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Trotz Nebel bestes Kilbiwetter
Kilbi die Erste: Musik wie eine gute Suppe und reges Gependel zwischen Palace und Grabenhalle belebten gestern die Blumenberg-Achse. Wers verpasst hat, kann heute Abend nochmal Kilbi-Luft schnuppern.

Eine richtig gute Suppe schmeckt ja eigentlich immer besser, wenn sie zum zweiten Mal auf den Herd kommt. Wäre die Kilbi an der Grenze, das kleine Musikfest in St.Gallen eine Suppe, wäre sie eine gute. Keine fade, eine richtig gepfefferte. Mit herzhaft grob geschnetzelten Gemüsestücken, Mark einer Hennenkeule drin.
Im Palace: Jung und Alt an den Gitarren
Und in wenigen Stunden kommt sie wieder auf den Herd; es geht weiter mit der Zelebrierung der Freundschaft zwischen den beiden Schweizer Randerscheinungen der Clublandschaft, dem Bad Bonn und dem Palace. Heute etwas kleiner als gestern; nicht mehr im Palace und der Grabenhalle, sondern nur noch im Palace. Aber bestimmt gleich gut.
Denn das war es gestern – gut. Auch musikalisch: Ein Highlight war für viele die Australierin Courtney Barnett, die zwar etwas weniger cool als ab Platte, aber immernoch genügend cool ihre gitarrenlastigen Poprockstücke mit reichlich Slacker-Manier ins volle Palace posaunte. Auch gut, etwas nostalgisch-flimmernd und manchmal vielleicht doch etwas zu abgeklärt dann Half Japanese, die legendäre Truppe um Jad Fair.
In der Grabenhalle: Techno zum Nebel
Nebenan in der Grabenhalle – der Fussgängerstreifen-Verkehr zwischen den beiden Clubs war ganz schön rege – überzeugte Vessel eine sich unkoordiniert bewegende Meute vor der Bühne. Leider zu wenig bassig, aber viel bunter spielte der Mann aus Brighton seinen eher düster erwarteten und zum Nebel passenden Techno. Das war gut so, denn die graue Decke über St.Gallen wurde ignoriert.
Auch die Fribourger und Berner und die ziemlich vielen Zürcher, die die Zugfahrt an die andere Grenze in Angriff genommen hatten, konnten mit der Witterung um den Blumenbergplatz herum gut umgehen.
Danach und dazwischen: Sandwich, Schnaps und Bässe
Unterwegs wärmte man sich mit heissem Rum oder einem warmen Kalbsherz-Sandwich (sic!) vom Verpflegungsstand vor der Grabenhalle, danach tanzte man zur umwerfenden DJ Marcelle aus Amsterdam – die ja eine bekennende Freundin der beiden Konzertlokale ist. Ganz im Sinne der Sache rundete sie die farbenfrohe Nacht ab und brachte sie unweit vom Morgengrauen im Palace zu Ende.
Also, die Kilbi an der Grenze ist definitiv ein gutes Opiat gegen den schweren November. Drum: Heute Abend wieder hin! Es wird bestimmt wieder glitzern an der Bar, charismatisch krachen mit Lord Kesseli, anders rumpeln mit Tirzah, und dann ganz, ganz warm werden mit DJ Fett im alten Kino.
Heute im Palace: Kilbi die Zweite
21:00 Jurczok 1001, CH
22:30 Lord Kesseli And The Drums, CH
23:45 Tirzah (live) & Micachu (Dj), UK
01:15 DJ Fett, D
Weitere Infos: palace.sg, badbonn.ch, kilbi-an-der-grenze.ch