, 11. Juli 2017
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Männer von gestern und heute

Das Kinok-­Openair Programm 2017 heisst «Männer, die ins Auge gehen». Das Motto ist vor allem ein Vorwand, gute Filme ausserhalb des aktuellen Programms zeigen zu können.

Rebel Without A Cause, 1955.

Steve McQueen. Viel spricht er nicht als Polizei-­Lieutenant in Bullit von Peter Yates aus dem Jahr 1968. Dafür weiss er immer, was zu tun ist. Auch in der berühmten Autoverfolgungsjagd auf den abschüssigen Strassen San Franciscos. Was für schöne Autos da zu Bruch gehen! McQueen steuert einen dunkelgrünen Ford Mustang.

Richard Gere, Marlon Brando, James Dean, George Clooney, Colin Firth: Das diesjährige Kinok­-Openair Programm heisst «Männer, die ins Auge gehen». Das Motto ist vor allem ein Vorwand, gute Filme ausserhalb des aktuellen Programms zeigen zu können. Präsentiert wird im Rund der Lokremise ein Mix aus Klassikern wie Rebel without a Cause oder The Wild One und neueren Streifen wie A Single Man oder Burn After Reading von den Coen Brothers.

Kinok-Openair 2017:
13. Juli bis 12. August, Lokremise St.Gallen
kinok.ch

Dabei ist auch Vicky Cristina Barcelona aus dem Spätwerk Woody Allens. Auf der falschen Fährte ist, wer sich wegen des Filmtitels auf eine Geschichte über Barcelona freut. Allen zeigt Hochglanzbilder, die Stadt dient ihm bloss als Kulisse für einen Beziehungsreigen rund um den sanften Latin Lover Javier Bardem. Den Ton gibt die Erzählstimme vor, nicht die Kamera. Alles ist voller Ironie. Die Schauspieler sind grossartig. Overacting
 ist Programm. Das gilt vor allem für Penelope Cruz, die als wahre Dramaqueen Scarlett Johansson aussticht.

 

Zu den vielleicht besten Filmen mit Jean­-Paul Belmondo gehört L’Homme de Rio aus dem Jahr 1964. Regisseur Philippe de Broca schickt seinen Helden durch Szenerien, die an Zeichnungen von Hergé (Tim und Struppi) erinnern und lässt ihn ein haar­ sträubendes Abenteuer nach dem anderen überstehen.

Dieser mit leichter Hand inszenierte frühe Vorläufer der Indiana Jones-Filme bietet neben den Anspielungen auf den klaren Stil des belgischen Comiczeichners noch eine weitere Besonderheit: Auf seiner Jagd nach einem Schatz landet Belmondo im sich in Bau befindenden Brasilia und schlägt sich in den Gebäuden von Oscar Niemeyer mit seinen Gegnern herum.

Dieser Beitrag erschien im Sommerheft von Saiten.

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