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Perspektiven und Visionen
Der St.Galler Antirassismustreff Cabi lädt im Februar und im März zu einer fünfteiligen Veranstaltungsreihe über Israel und Palästina. Sie soll Hintergründe beleuchten und Ansätze zu Koexistenz und Zusammenarbeit aufzeigen.
Im Januar vermeldete das Cabi in seinem Newsletter: «Befreundete solidarische Menschen haben uns darauf hingewiesen, dass sie von unserer Seite eine klare Verurteilung des Terrorangriffs der Hamas vom 7. Oktober vermisst haben und darüber tief enttäuscht sind. Wir müssen gestehen, dass wir nach den ersten Meldungen wohl konsterniert und naiv davon ausgegangen sind, dass es selbstverständlich ist, dass wir jeden Terror gegen Zivilpersonen klar verurteilen.»
Das Cabi distanziert sich daraufhin ausdrücklich und «vehement» vom «mörderischen Terroranschlag mit seinen verheerenden Folgen» und von der «zerstörerischen Ideologie der Hamas». Und es verurteilt ebenfalls «die seit Jahren andauernde destruktive Politik der israelischen Regierung und deren mörderische Kriegshandlungen gegen das palästinensische Volk». Man gedenke der zahllosen zivilen Opfer, das Mitgefühl gelte den menschlichen Leiden und den Traumata auf beiden Seiten.
Diese Stellungnahme sei zu einem sehr späten Zeitpunkt erfolgt, schreibt das Cabi weiter und entschuldigt sich dafür. Als Reaktion darauf lädt die Betriebsgruppe im Februar und im März zu einer fünfteiligen Veranstaltungsreihe unter dem Motto «Palästina/Israel – Geschichte und Perspektiven» ein. Sie soll einen Beitrag zum besseren Verständnis der seit Jahrzehnten andauernden Auseinandersetzungen leisten und Ansätze zu Koexistenz und Zusammenarbeit zwischen palästinensischen und israelischen Menschen vorstellen und diskutieren.
Palästina/Israel – Geschichte und Perspektiven: Infos und Programm auf cabi-sg.ch
Gestartet wird am 8. Februar im Katharinensaal mit einem Referat von Sarah El Bulbeisi. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Orient-Institut Beirut und beleuchtet die Geschichte und die Hintergründe des verfahrenen Konflikts. Am 16. Februar spricht ebenda Hanno Loewy vom Jüdischen Museum Hohenems über «Wandlungen und Kontinuitäten antisemitischer Welterklärungen vor dem Hintergrund aktueller Konflikte». Und am 21. Februar treffen sich im Cabi der langjährige jüdische Aktivist Jochi Weil und ein junger palästinensischer Aktivist aus Gaza, um über Perspektiven und Visionen zu einem respektvollen Miteinander zu diskutieren, begleitet vom Theologen Rolf Bossart.
Die beiden letzten Abende drehen sich um «solidarische Projekte»: Am 1. März sind Medico International und die feministische Friedensorganisation Frieda zu Gast, am 15. März die «Kampagne Olivenöl aus Palästina». Beide Anlässe finden im Cabi statt, anschliessend Küche für alle.