1 Kommentar
Spanier doch nicht in Winkeln – Stadt ist gefordert
Das Spanische Klubhaus muss – oder darf? – doch nicht ins Nirgendwo nach Winkeln zügeln: Der Umbau des neuen Lokals im Aussenquartier wäre zu teuer. Die Stadt hat nun die einmalige Chance, ihre Versäumnisse in der Spanier-Geschichte auszubügeln.

Die unendliche Geschichte um das Spanische Klubhaus geht in die nächste Runde: Wie das Baudepartement unter Stadträtin Patrizia Adam am Freitag mitteilte, ist der Standort Winkeln für das neue Spanische Klubhaus gestorben.
Dort hätten die Spanier im Frühling 2015 die Quartierbeiz «Kreuz» am Bahnhof beziehen sollen. Da die Umbaukosten für deren Küche laut Mitteilung «viel zu hoch» ausgefallen wären, hat die Stadt das Projekt gestoppt. Am Donnerstag wurde der Verein Hogar Espanol informiert.
Weiter heisst es in dem Schreiben, die Stadt werde die Betreiber des Klubhauses bei der Suche nach einer Alternative unterstützen.
Diese Suche könnte man sich sparen: Die Stadt soll nun endlich die Chance wahrnehmen und ihre Versäumnisse um das Spanische Klubhaus ausbügeln: Sie muss das Gebäude kaufen – und erhalten, statt es dem nächsten Investor zu verkaufen. Diese Forderung steht zwar schon länger im Raum, hat durch das Ende des Standorts Winkeln nun aber neue Dringlichkeit erhalten.
Zumindest dem Kauf steht nichts im Wege: Die Familienausgleichskassen hatten das Gebäude der Stadt ausdrücklich zum Kauf angeboten, der Preis dürfte sich auf rund 1,5 Millionen Franken belaufen.
Laut Stadrätin Patrizia Adam ist die Stadt nach wie vor «in Verhandlungen» mit den Familienausgleichskassen. Die Sanierung des Klubhauses sei aber im Falle eines Kaufs keine Option, da zu teuer. Sie favorisiert einen Neubau mit öffentlicher Nutzung im Erdgeschoss. «Wir würden uns für einen gleichwertigen Ersatz im Quartier einsetzen», sagte Adam am Freitag. Wie dieser Ersatz aussehen soll, könne sie derzeit aber nicht sagen.
Übrigens soll das «Kreuz» in Winkeln als Quartiertreffpunkt trotzdem eröffnen, wenn auch in abgespeckter Form: Geplant ist nun kein Restaurant mit warmer Küche, sondern ein Café.
Es ist einfach unglaublich, dass die mit dem Projekt beauftragten Architekten, Ingenieure und selbst die Mitarbeitenden des Hochbauamtes den definitiven Abbruch des Projektes aus den Medien erfahren. Diese Fachleute waren es, welche seit Monaten darauf hinweisen, dass die Sanierung des Restaurants Kreuz nicht für ein Butterbrot zu haben ist. Dies gilt auch für die Nutzung als Café. Die im Tagblatt erwähnte Kegelbahn, welche wieder genutzt werden soll, musste im Übrigen aus Sicherheitsgründen ausser Betrieb genommen werden….